Lenkkopflager

[proandi]

Das Lenkkopflager nervt mich (und beschäftigt wohl auch meinen Freundlichen) seit Anfang an.

 

Bei Rangierfahrten oder wenn ich durch Gassen kurve oder wenn ich mich durch Kolonnen schlängle oder wenn ich vor Stillstand noch eine Lenkbewegung mache (z.B. Einparken):
das Lenkkopflager gibt mit ein Feedback das mir Angst und Bange wird. Das ist ein Knauern, Reiben, Rumbeln, Rumoren, Vibrieren das ich im Lenker zu spüren bekommen.
Wenn das Umfeld nicht zu laut ist, höre ich es sogar.

 

Achja, mit Sozius und Gepäck steigert sich die Sache natürlich auch noch einmal.

 

Es ist weder das Gabelspiel oder die Bremsscheiben, was ich meine.

 

Sogar die Werkstatt bestätigt dieses Phänomen und bemerkte sogar richtigerweise, dass es nach links stärker ist – was natürlich wenig Trost ist. Ansonsten wäre alles korrekt eingestellt.

 

Schon bei der ersten Ex gab es das Problem – nach mehrmaligen Versuchen, hatten sie es da aber hingekriegt. Leider habe ich nach einem Dutzend andere Troubles die Maschine gegen eine Neue getauscht, um scheinbar hier von Vorne zu beginnen 

 

Gibt es dazu Ratschläge?

[alu]

Lenkkopflager ersetzen?

 

Zuerst prüfen, aufbocken, langsam von ganz links nach ganz rechts,vorwärts und rückwärts.

 

Unregelmässigkeiten? Klemmt es?  In der Mitte eingeschlagen? Widerstand von der Null Ausrichtung nach links oder rechts?

 

Sind die Holme entspannt?

 

Lager vermulich ca. 20 € plus Arbeit, wenn Du es nicht selber machst. Werkzeuge zum abziehen sind cool.

 

Gruss

 

Daniel

[Technikfan]

Moin Andi,

 

das Problem scheint wieder das Übliche zu sein. T hat schon früher gerne mal die Lenkkopflager fast trocken verbaut. Eine ordentliche Fettfüllung ist i.d.R. nie verwendet worden. Eine sinnvolle Lösung könnte in Kooperation mit den FTH der Umbau auf 2 Kegelrollenlager mit ordentlicher Abdichtung unten und oben und Fettfüllung. So wäre das grundsätzliche Problem der nicht richtig einstellbaren Lager zumindest beseitigt.

 

Schöne Grüße

Jens

[proandi]

Das klingt ja schlimm - das klingt für mich so, also sei des Lenkkopflager konstruktiver Humbug. (Ich gebe zu, ich hatte sowieso den Verdacht bzw. das Gefühl, dass die Komponente nicht einwandfrei bzw. ausreichend dimensioniert ist). Sehe aber ehrlicherweise auch nicht ein, in der Preiskategorie selbst Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen.

 

LG
Andi

[fredis-garage]

Die Lenkkopflager sind Kugellager- sowohl bei der Explorer, als auch der Tiger 800. Durchaus auch bei den meisten anderen Motorrädern so üblich. Ich sehe eines der Probleme bei Triumph darin, dass die Vorgabe von T lautet, die Lager zunächst mit 40 Nm anzuziehen. Soweit in Ordnung, damit sich die Lager setzen.  Dann soll die Einstellmutter wieder gelöst und mit 10 Nm erneut angezogen werden - gefolgt von der Sicherungsmutter mit wieder 40 Nm. Das wiederspricht hinsichtlich der 10 Nm meiner jahrzehntelangen Erfahrung.

Die Feinjustierung sollte mit Gefühl, d.h. Lenker "fällt" mit dem Anziehen leicht von rechts nach links, hat aber gleichwohl keinerlei Spiel. Weil ich selbst mit der Einstellung durch die Werkstatt (muss wg. Garantie dort hin) bei der 800er  nie wirklich zufrieden war, habe ich es letztendlich selbst gemacht. So wurde aus der eher widerspenstigen Lenkung (wie zu fest eingestellter Lenkungsdämpfer/Honig rühren) ein auch in engsten Kurven spielerisch zu fahrendes Tigerchen. Dennoch empfehle ich grundsätzlich den Wechsel auf Schrägrollenlager, wenn es sich ergibt- oder wenn das Lager defekt ist.

fredis-garage

[Siggihorn]

Mein Tiger hat nach 14 tkm einen Rastpunkt in der Lauffläche des Lenkkopflagers. Hat der FTH bemerkt und auch bei Triuph reklamiert. Also geht dann noch auf Garantie!!! (Lob an den FTH!!)

Nun meine Frage: ist es sinnvoll statt dem Kugellager nicht ein Kegelrollenlager einbauen zulassen? Aus meiner Scht sind diese für die Belastungen deutlich besser geeignet als die normalen Kugellager. Der große Tiger wiegt nunmal schon ordentlich, ist recht kopflastig undwir fahren ja alle sehr vorausschauend.

Hat hierzu schon jemand Erfahrungen für die Explorer gesammelt?

 

Siggi

[joe3l]

Die Lagerproblematik ist bei Triumph der einzige konstruktive Schwachpunkt. Glücklicherweise lässt es sich relativ leicht beheben.

 

Lass es gegen ein Emil-Schwarz-Lager tauschen! Die Firma ist in 73660 Urbach. Das Lager kostet ein paar Euro mehr, aber Emil Schwarz ist dafür der beste Lagerhersteller für Zweiräder in D. Kommt selbst aus der Szene. Besonderheit ist, dass sich die Lager aufgrund ihrer Konstruktion nicht mehr lösen können (zu detaillierteren Aussagen bin ich aufgrund von Laientum nicht in der Lage).

 

Obwohl ich "nur" eine 800er fahre, habe ich vorsorglich bei der 20.000er-Inspektion das Lager auf eigene Kosten vorsorglich tauschen lassen. Seitdem ein völlig neues Töff unterm Ar.... äääh Gesäß. Mein FTH hat es besorgt und eingebaut.

 

Emil Schwarz, Urbach

 

Gruß

joe

 

bearbeitet April 2, 2017 von joe3l

[Siggihorn]

Danke für den Tipp!

Werde den FTH mal drauf ansetzen,

 

Gruß Siggi

[Bert1974]

Hi, meine klappert auch wenn ich über Kopfsteinpflaster fahre. Richtig laut sogar. Hab mir heute mal das Lenkkopflager angesehen und folgendes festgestellt. Die obere Staubkappe liegt nicht bündig an. Soll das so(siehe Bild)???

 

Gruß, der Bert

[siddin]

Moinsen

sieht bei mir, einer XRT, genau so aus. Die Geräuche habe ich auch, klinkt bei mir allerdings mehr nach Gabel.

Einen schönen Gruß

Martin

[joe3l]

bei der 800er kommt das oft von dem wabenförmigen Schutzgitter vor dem Kühler. Nur so als Tipp von einem "kleinen".

[Silbertiger]

Hallo zusammen, 
meine frühere 955i hatte natürlich das gleiche Problem. Ich war dann bei Emil Schwarz, der außerdem ein netter Zeitgenosse ist. Kann nur sagen, dass ich sehr zufrieden damit war und nie wieder Probleme mit dem Lager hatte. E.S. ist also auch meine Empfehlung.

Grüße Patrick

 

[Technikfan]

Moin,

 

bevor ein "Lagerkoller" ausbricht, ist Emil eine gute Adresse. Für die Heimwerker ist die Lösung mit 2 Schrägrollen- bzw. Kegelrollenlagern auch sehr gut und sehr haltbar. Für die beiden Lager sollte man sich unbedingt passende Nilos-Ringe zur Abdichtung mit besorgen. Die halten Wasser draußen und Fett drinnen. Wie Fredi schon schrieb, gefühlvoll einstellen und sicher kontern. Dann hat man eine Lösung über zig-tausende Kilometer.

 

Schöne Grüße

Jens

[Düse]

Für die T7xx gibts doch auch ein KRL-Satz, sind da die Nilos schon mit dabei?

Wo gibts den eigentlich noch, mit dem Speziallager mit Nut?

 

Düse

[TEX68]

Hallo an die dem Lagerkoller verfallenen Kollegen,

 

Kann Fredi's & Jens Post oben nur bestätigen!!!

Meine TEX hat nun etwas über 50.000 km am Tacho.

Seit der ersten Inpektion bei ca. 1000 km "kämpfe" ich mit dem LKL (abgesehen vom gelegentlichen Gabelklappern )

Bei 1000 km wurde die Mutter der Gabelbrücke nachgezogen.

Bei ~17.000 km wurde das LKL nachgezogen (beide Muttern!).

Bei 34.000 km ebenfalls.

Heuer - vor unserer Seealpentour - bei knapp 44.000 km wurde das LKL dann endlich getauscht.

-> Das Lager zeigte keinerlei Abnützung oder sonstige Abnormalitäten - sah aus wie neu!!!

Nach unserer Tour (bei ausschließlich gutem bis bestem Asphalt!) zeigen sich wieder "Flattrigkeiten" bei langsamen Haarnadeln und Klappern beim Stotterbremsen.... 

Ich hab mir zwar die passenden Schrägrollenlager + Nilos besorgt, aber bevor ich zur OP starten wollte, wollte ich dem Ganzen noch eine Chance geben und bin mal selbst ran an die Sache:

Lenker runter und obere Gabelbrücke von den Holmen gelockert. Die Gabelbrückenmutter selbst ist mir fast entgegen gefallen und die obere LKL Mutter war total locker, die Untere (die eigentlich die ganze Gabel in Position hält) war etwas mehr als handfest angezogen - und das nach ca. 6.000 km!

UNFASSBAR mit welchen Prozessen da gearbeitet wird - zumal es seit 2012 Probleme mit dem LKL gibt, wurde seiten T das Verfahren nicht angepasst!!!

40 bzw. 10 NM usw. sind m.M. total fehl am Platz - noch dazu wenn man ein Schulterkugellager verbaut (scheint wieder mal ein schlechtes Copy/Paste von der BMW  Reparaturanweisung zu sein!)

Wie auch immer - ich habe die beiden LKL-Muttern selbst mit dem "Hand-Drehmoment"  ordentlich (ca. 60NM? ) nachgezogen und die Leichtgängigkeit "ertastet" (die Kontermutter festgezogen und mit Sicherungslack versehen - ebenso die Gabelbrückenmutter bis auf weiteres dingfest gemacht).

 

Leider ist die Saison bei uns nun zu Ende und ich muss mit meinem Langzeitergebnis auf 2018 warten.

 

Hoffe ich erspare mir diesbezüglich weitere Zeit in meiner Garage/OP-Saal! ;-) 

 

LG

Andi