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Ausgeblendet

Glück im Unglück


Claudschi

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Leider hab ich Ende Juli bei einem bösen selbstverschuldeten Unfall meinen Geliebten Tiger geschrottet. War im Salzatal (Steiermark) unterwegs. Eine Linkskurve wurde enger und ich war zu schnell. Hab zwar noch versucht durch Drücken die Kurve zu kriegen (Fußraste hat aufgesetzt), doch plötzlich ging es gerade aus und ich sprang mit meinem Tiger die Böschung hinunter. Entweder hab ich mich über den schleifenden Fußrasten wieder hochgedrückt oder ich hab doch gebremst, obwohl ich mich daran erinnern kann und ja weiß, das man in der Kurve keinesfalls die vordere Bremse betätigen darf.

Wie auch immer. Mein Tiger ist leider ein Totalschaden (Gabel, vordere Bremse, Felge und v.a. der Rahmen im Eimer). Glück hatte ich noch, da ich mir selber nur das Brustbein gebrochen und im rechten Knie das hintere Kreuzband sowie den Aussenmeniskusnaht gerissen habe.

Das Brustbein ist mittlerweile wieder verheilt. Das Knie wurde operiert und wird auch langsam aber sicher wieder voll funktionsfähig. Der Schock ist verdaut und ich vermisse meinen Tiger.

In Anbetracht des Unfallhergangs hatte ich Riesenglück. Zumal da auch einige Bäume standen, die ich hätte treffen können.

Ich werde euch hier aber erhalten bleiben, da ich mir evtl mal wieder einen Tiger zulege.

Claudschi

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Es heißt zwar "Gott soll uns schützen vor allem was noch ein Glück ist", aber in Deinem Fall kannst Du dich wirklich glücklich schätzen. Oft sind es nur ein paar Zentimeter die über den Ausgang eines Abgangs entscheiden. Klingt zwar blöd, aber ich freue mich für dich, dass es halbwegs glimpflich ausgegangen ist und Du sogar über eine Neuanschaffung zumindest nachdenken kannst. Ein Freund von mir ist dem Sensenmann zwar von der Klinge gehüpft, sitzt aber seit seinem (selbstverschuldeten) Unfall im Rollstuhl und hat nicht mehr einen Funken Erinnerung an diesen. Er weiß nur noch, dass er in der Kalten Kuchl unterwegs war...

Ich hoffe, Du kannst deinen Ausritt einigermaßen mental verdauen, das körperliche heilt ja wieder.

In diesem Sinn: alles Gute für die Zukunft.

Gx Robert

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Mensch Claudschi du machst Sachen... Aber gut, dass dein Schutzengelchen noch schnell genug mitflog.

Aber das "...da ich mir evtl mal wieder einen Tiger zulege" müssen wir dahingehend ändern, dass das evtl aus dem Satz gestrichen wird. ;) Du schreibst ja, dass du deinen Tiger vermisst, also muss wieder einer her. (Ich weiß, da gibt's auch mal monetäre Gründe für eine Anschaffungsverzögerung)

Kommt Zeit kommt Tiger, aber erst mal komplett wieder gesund werden.

Grüße,

DonMauzo

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Hallo Claudschi,

verdammt - aber das Wichtigste ist, dass dir relativ wenig passiert ist und die Knochen wieder heilen. Natürlich muss wieder ein Tiger her und nachdem was du schreibst, bin ich mir ziemlich sicher, dass du genauso drüber denkst. Bis dahin gute Besserung und viel Kraft bei der Reha!

So long,

da Wolf

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Moin Claudschi,

da hast du aber einen fleißigen Schutzengel. Tiger zerstört und dir ist zum Glück relativ wenig passiert. Jetzt erst mal wieder richtig gesund werden und nächstes Jahr paßt dann auch wieder ein Tiger vor die Tür.

Laß den Kopf nicht hängen...

Jens

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Hi Claudschi

Mensch, was machst du denn für Sachen. :o

Tut mir sehr leid für dich und deinen Tiger, aber vor allem natürlich für dich. Ich weiss wie sehr einem die Raubkatze ans Herz wachsen kann.

Aber Hauptsache ist wirklich dass dir nicht mehr passiert ist, auch wenn ein gebrochenes Brustbein und eine Knieverletzung sicher nicht lustig sind.

Es geht manchmal so verdammt schnell, davor ist niemand sicher... egal wie gut und wie lange er fährt. Ich kann ein Lied davon singen, also Kopf hoch.

Ich wünsch dir von Herzen gute Besserung und vor allem eine positive Moral... dann wird das schon wieder.

Dass du uns erhalten bleibst ist ja wohl keine Frage und dass wieder ein Tiger her muss doch wohl auch nicht. ;)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Pascal

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Auch von mir, der Wunsch zur baldigen Genesung Claudschi!

Leider besteht immer die Gefahr, das Mopped unverhofft wegzuwerfen. Das ist uns allen bewusst und trotz alledem beherrscht es uns nicht, oder es soll uns nicht beherrschen.

Wie fordern uns Kollegen Spiegel und Friends diesbezüglich immer wieder auf... locker bleiben!

In deinem Fall, bzw.. nach dem Fall.. die Erste Übung nach dem Schock, mentale Verarbeitung und so schnell wie möglich wieder rauf auf den Bock.

Wünschen wir uns, das Dir schon bald ein neuer Tiger ein Lächeln zaubert ;)

Liebe Grüße

Harlekin

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Auch von mir die besten Genesungswünsche, das wird alles wieder. Habe letztes Jahr nach 25 Jahren Motorradfahren auch meinen ersten Unfall gehabt. Es tat weh und im Dezember muss ich auch noch mal ins Krankenhaus. 3 Tage nachdem ich zuHause gewesen bin, hab ich schon wieder einhändig geschraubt, jedenfalls das wenige was ging. 2 Wochen später saß ich mit tatkräftiger Hilfe des freundlichen wieder auf einem Motorrad Probe, dem Sport Tiger. Und ein paar Wochen später wurde dieser mir nach Hause geliefert. Seit dem 1. März darf ich wieder fahren und genieße es mehr als vorher. Bin noch nie soviele Kilometer gefahren in einem halben Jahr wie mit meiner Ruby. Wenn Du vernarrt ins fahren bist, wird es Dir ähnlich ergehen. Ich drücke die Daumen :)

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Auch von mir die besten Genesungswünsche. Nach so einer Bruchlandung kann man froh sein wenn es ohne bleibende körperliche Schäden ausging.

Moped kann man ersetzen, ob man dann allerdings wieder unbeschwert seine Touren genießen kann, muss man probieren. Teilweise fährt die Angst im Hinterkopf mit.

Hat sich bei mir aber schnell gegeben, zum Glück.

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Hallo Claudschi,

trotzdem niemand so etwas brauchen kann, aber ich denke bei dem "glimpflichen" Ausgang kannst Du jetzt jedes Jahr einen zweiten Geburtstag feiern!

Meine besten Genesungswünsche und Material kann man immer ersetzen!

Gruß

Wilfried

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Hallo Claudschi,

da läuft "eigentlich" alles prima, du gehst fast schon in der Leichtheit des Kurventanzes auf und dann...

...reißt es dich schier wie unvermutet vom Bock und unkontrollierbar geht's dann ab in die Karpaten.

Ich hatte bei solchen Situationen BISHER! immer Schwein gehabt,

bei dir ging es wohl schon echt heftig ab (das Mopedle lasse ich dabei mal außen vor).

Ich wollte es so nicht erleben, wünsche es keinem

und dir ganz schnell wieder ein komplettes und gutes Gefühl in deinem Körper.

........und, wenn du weißt, was dich da über die Grenze geführt hat,

befriedest du sicherlich auch deine Psyche, die dir im Mom etwas misstrauisch begegnen könnte ;)

bearbeitet von rosenzausel
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Danke für die netten Genesungswünsche!! Ja die Richtung stimmt schon. Seit letzten Samstag darf ich wieder OHNE Krücken gehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, welche Wohltat das ist. Es ist unglaublich, wie sehr man die einfachen Dinge zu schätzen weiß (z.b. Duschen gehen).

Da ich mit meinen 31 Jahren nun in einem Alter bin, wo man auch mal an Familienplanung denkt, ist es die Frage, ob und wann wieder ein Tiger im Stall steht. Denn als werdende Mutter oder als Jungmama würde ich nicht auf ein Motorrad aufsteigen, denn da bin ich schließlich nicht nur für mich verantwortlich. Und ein Tiger will bewegt werden. Zum rumstehen in der Garage wäre er mir dann zu schade. Also: schau ma mal. :-)

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Ich habe (nach >20 Jahren fahren) auch schon mal ein Motorrad geschrottet und änlich Glück gehabt wie du: links und rechts Wald, Töff liegt im Wald und ist Schrott, ich nach Abfug am Strassenrand geblieben..

Dashalb: mein Beileid und gleichzeitigen Glückwunsch, nun kannst auch du 2x im Jahr Geburtstag feiern! Töff kann man neu!

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......

Da ich mit meinen 31 Jahren nun in einem Alter bin, wo man auch mal an Familienplanung denkt, ist es die Frage, ob und wann wieder ein Tiger im Stall steht. Denn als werdende Mutter oder als Jungmama würde ich nicht auf ein Motorrad aufsteigen, denn da bin ich schließlich nicht nur für mich verantwortlich. Und ein Tiger will bewegt werden. Zum rumstehen in der Garage wäre er mir dann zu schade. Also: schau ma mal. :-)

Moin Claudschi,

wegen Moppedfahren und "werdende Mama". Meine Frau hat bislang keinen Abflug gebaut und daher ist die Psyche unbelastet....

Sie ist bis zum 6. Schwangerschaftsmonat noch gefahren, natürlich keine Gewalttouren mehr. Ab da ging die Hose nicht mehr zu und der Bauch paßte nicht mehr hinter den Tank.... Der Arzt hatte keine medizinischen Einwände und meinte nur, wenn sie sich wohlfühlen und des Wellness für die Psyche ist - nur zu. Bis unser Junior 2 war, war es dann weniger mit dem Fahren, aber auch das hat sich wieder reguliert. Er ist jetzt 9,5 Jahre alt und wir konnten keine Spätfolgen feststellen, außer daß er sich gut mit Motoren auskennt und mit 3 Jahren einem BMW-Fahrer das Prinzip seines Boxermotors erklären konnte. Da es damals ein Einzylinder war und kein 4-zylinder, neigt er auch nicht zum Kreischen, sondern pflegt einen kräftigen Umgangston.

Sollte also auch kein Problem sein.

Schöne Grüße

Jens

bearbeitet von Technikfan
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Eine Linkskurve wurde enger und ich war zu schnell.

Hab zwar noch versucht durch Drücken die Kurve zu kriegen (Fußraste hat aufgesetzt), doch plötzlich ging es gerade aus und ich sprang mit meinem Tiger die Böschung hinunter. Entweder hab ich mich über den schleifenden Fußrasten wieder hochgedrückt oder ich hab doch gebremst, obwohl ich mich daran erinnern kann und ja weiß, das man in der Kurve keinesfalls die vordere Bremse betätigen darf.

Ich werde euch hier aber erhalten bleiben.

Claudschi

Hallo Claudschi,

zu deinem persönlichen Unglück habe ich dir ja bereits "kondoliert".

Was bleibt, ist die Aufarbeitung des Hergangs, damit du dich möglichst bald wieder auf so eine Großkatze traust.

Ich habe versucht (Kritik, wenn ich damit daneben liege), deinen Erstbeitrag kritisch auszuwerten:

1. Hundskurve (ist eh schonmal Scheiße)

2. zu schnell (du weißt darum, einfach auch mal NICHT vernünftig sein zu wollen)

3. das plötzlich macht mich stutzig.

Das spricht SEHR dafür, dass du in verständlicher Panik zu sehr in die Vorderradbremse gegriffen hast. Sobald in solch einer grenzwertigen Fahrsituation das ABS anspricht, stellt sich die Maschine "plötzlich" senkrecht und du rauschst geradeaus in die Landschaft. In starker Schräglage braucht's dazu wesentlich weniger Kräfte, als bei Geradeausfahrt (für welches "unser" noch ABS konzipiert ist).

4. Dasss du dich über die nachgebenden, schleifenden Fußrasten hochgedrückt haben solltest,

dürfte für "plötzlich" komplett ausscheiden. Da würdest du dich auf Grund der Nähe zur Fahrzeugachse bei einem harten "Zweitkontakt" eher aushebeln und über die Piste schliddern.

5. Dass man (und frau natürlich ebenso) in Kurven keinesfalls die Vorderradbremse bedienen darf, ist absolut falsch.

Relativ kannst du in Kurvenfahrt soviel Bremskraft über die Vorderradbremse aufbauen, wie es dir in Bezug auf den 'Kammschen Kreis' die Schräglage noch zulässt. Also - grob gesagt - bei 70% der möglichen Schräglage hast du noch bis zu 30% mögliche Bremsleistung über die Vorderradbremse. Bei einem Mehr geht's dann unweigerlich ab in die Landschaft.

Beschäftige dich in deiner Zwangspause einfach mal etwas mit der Fahrphysik, am besten gleich das Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" von Bernt Spiegel aufsaugen. Es ist absolut heilsam für die Psyche, wenn du möglichst komplett um die Umstände deines Unfallhergangs weißt.

Dann gewinnst du auch sehr schnell wieder volles Vertrauen ins Motorradfahren. Und sogar mehr davon als zuvor, denn ...."du verstehst" und kannst dich somit besser vor künftigen Fahrfehlern schützen.

Klar ist natürlich auch: wollen wir mehr Spaß auf solch einem "labilen" Fahrgerät, wissen wir auch um die damit steigende Selbstgefährdung ;)

Alles Gute und mach' dir den Kopf frei. Knochen verheilen wieder.

bearbeitet von rosenzausel
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Danke Ralph! Besagtes Buch hab ich daheim. Das hab ich damals von meinen Eltern geschenkt bekommen, als ich mir mein erstes Motorrad (eine 650er Transe) gekauft hab. Ich hab's mittlerweile ca 4x gelesen. Meist alles 2 Jahre v.a. in den Wintermonaten.

Wahrscheinlich hab ich Depp wirklich (zuviel) gebremst. Das ABS hat nicht gearbeitet, denn ich konnte kein Stempeln am Bremshebel spüren und für eine richtige Vollbremsung hatte ich zu wenig Zeit. Auch glaube ich, dass ich wohl mein Blick vom Kurveninnern abgewichen ist. Anfangs hab ich noch brav dahin geschaut wo ich hin will und konnte die Maschine gut drücken. Dann dürfte ich aber das Blickfeld blöderweise geändert haben.

Mittlerweile kann ich relativ entspannt über das Geschehene Berichten und ich hab auch keine Alpträume deswegen. Hatte ich GsD nie. Aber am Unfalltag selber und auch am Tag danach sind mir schon des Öfteren die Tränen gekommen. Das hatte auch eine heilende Wirkung. Und ich habe danach gesagt, ich steig nie wieder auf. Das war mir eine Lehre.

Und jetzt: ich beneide euch, wenn ich von euren tollen Touren und Ausfahrten lese. Manchmal kribbelt es leicht in der rechten Hand ;-)

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...

Und ich habe danach gesagt, ich steig nie wieder auf. Das war mir eine Lehre.

Und jetzt: ich beneide euch, wenn ich von euren tollen Touren und Ausfahrten lese. Manchmal kribbelt es leicht in der rechten Hand ;-)

Jau, das kann ich nachvollziehen.

Ich hebe in "meinem" anderen Motorradforum einen Mitstreiter aus meinem nahen Umfeld,

den sah ich grad aus dem Graben steigen, als ich an die Unfallstelle kam.

War'n Highsider. Hatte sich mehrfach überschlagen und der Graben hat ihn Gott sei dank so aufgefangen, dass die Maschine nicht AUF ihn draufgeschlagen ist.

Sein erster Satz: "damit ist meine Motoradkarriere beendet".

Ein halbes Jahr später kam ein Anruf: "Hallo Ralph, ich habe da in Essen eine fast neue Maschine aufgestöbert. Würdest du mitkommen, um dir das Teil mal anzusehen?

Er fährt heute noch darauf. Die vor wenigen Jahren noch "fast neue" hat mittler weile 130.000km auf der Uhr. Und.....er fährt durchaus seeeehr flüssig *lächel*

DU SCHAFFST DAS!

...und weiche dir nicht selber damit aus, dass du jetzt schnell ein paar Kindern "en famile" die Große Welt zeigen willst (weil du dann ja eh nicht fahren kannst/wirst/magst).

Du kriegst alles hin, wenn du nur willst. Es steht dir dann sozusagen auf die Stirn geschrieben und die Möglichkeiten (Kind, Moped, Familie, Haus, Baum pflanzen etc) fügen sich quasi wie von selbst ;)

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Hallo

Mir gefällt deine Ehrlichkeit . Manche Motorradfahrer hatten dann einen Wildunfall oder es war ein Ölfleck auf der Straße usw.

Solche Fahrfehler können passieren auch erfahrenen Motorradfahrern und der eine hat Glück dabei und der andere eben nicht.

Ich fahre schon einige Jahre und bin bis jetzt (teu , teu , teu) von einem Unfall auch mit Glück verschont geblieben und ich liebe das Motorradfahren nach wie vor.

Wenn ich ein Motorrad in der Garage stehen hab , dann kann Sie auch mal ein Wochenende in der Garage stehen bleiben ohne das ich damit fahre….

Aber wehe ich hab keine in der Garage , das geht gar nicht …wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen rauskommen und man die ersten Mopedfahrer sieht dann kribbelt es Gewaltig in der Gashand.

Klar kann man mit dem Motorradfahren aufhören , wenn man das tut weil man zb. Kinder hat hab ich großen Respekt vor solch einer Entscheidung , schließlich verzichtet man auf etwas was man gerne macht.

Aber wenn man so richtig gerne Motorrad fährt wird das sehr , sehr schwierig werden , weil es einfach nichts vergleichbares gibt.

Leistung , Kurven , Freiheitserlebnis ,sich den Wind um die Nase wehen Lassen und durch ein duftendes Rapsfeld fahren das gibt es so nur auf dem Motorrad

Je länger die Pause , umso stärker das Kribbeln in der rechten Hand.

Ich wollte aus verschiedenen Gründen das Motorradfahren auch schon mal aufgeben

Was sich allerdings als völlig aussichtslos herrausstellte.

Motorradfahren ist gefährlich , und das bleibt auch so , und jedes Jahr erwischt es welche.

Was man aber machen kann ist an seinem Fahrstil arbeiten und so das Risiko zu minimieren.

Es gelingt mir auch nicht immer aber ich habe mir im Laufe der Zeit einen defensiv , vorrausschauenden Fahrstil angeeignet und mache niemals waghalsige überholmanöver , fahre nur mit Leuten wo es Passt , und immer mit Sicherheitsreserven ,bestimmte Strecken fahre ich an manchen Tagen gar nicht und

Wenn man es so richtig krachen lassen will gibt es Rennstrecken.

Im Ausland fahre ich besonders vorsichtig , da ist alles noch wesentlich komplizierter wie zu Haus, mit 22 hatte ich in einem portugisischen Krankenhaus eine Erfahrung die ich nicht widerholen möchte.

Den Arzt der mit Kuli seinen Namen auf seinen Kittel gekritzelt hatte habe ich bis heute nicht vergessen.

Ich hatte auch Zeiten wo ich in kurzer Hose und Hemd mit Nierengurt per XT 600 durch die Gegend gekachelt bin , wofür ich mich heute Schäme , aber geil war es , hat alles so schön geflattert…

Heute fahre ich immer , ohne Ausnahme ,richtig angezogen mit allem drum und dran.

Manchmal sogar mit Warnweste…

Mit dem Motorrad die Natur zu erleben ist wunderschön und das möchte ich noch einige Zeit erleben können .

Die alten „Knöppe “ die mit Ihren uralten Moppeds zum Treffen kommen und kaum noch Laufen können , aber Moped fahren finde ich von allen am Coolsten , so einer möchte ich auch mal werden.

In diesem Sinne , gute Besserung

Crazymopped

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Hey Claudschi,

erst mal alles Gute für die weitere Genesung. Mich machen solche Threads immer sehr betroffen. Ich hab mir vor zwei Jahren in einer Spitzkehre in den Alpen die Rippen gebrochen (plötzlich war da Split auf der Straße) und bin die letzten beiden Fahrtage mit kaputter Rippe und verbeultem Mopped gleich wieder aufgestiegen. Das war wichtig, damit man erst gar nicht auf komische Gedanken kommt. Nach meinem Autounfall, als mir einer mit 60 km/h in mein stehendes Auto geknallt ist und ich einige Zeit nicht Auto fahren konnte, war das anders. Bei jedem Linksabbieger vor mir hinter dem ich halten musste, wurde ich kleiner im Sitz, wenn sich von hinten ein Fahrzeug näherte.

Ich kann deine Gedanken und Bedenken absolut nachvollziehen. Und ganz ehrlich, Familie geht nun mal vor. Wir haben unsere Familienplanung abgeschlossen. Wenn meine Frau jedoch als sie schwanger war einen Gedanken daran verschwendet hätte auf den Bock zu steigen, hätte ich ein Felgenschloss dran gebaut. Es ist nicht immer das Problem, dass man selbst Fehler macht. Oft genug ist man als Biker einfach nur das Opfer, weil andere Verkehrsteilnehmer dich nicht wahrnehmen. Für den Spaß, den das Fahren zweifelsohne macht, das Leben des ungeborenen Kindes aufs Spiel zu setzen halte ich für unverantwortlich. Egal wie viel Erfahrung man hat und ob man es kann oder nicht. Man muss leider auch immer mit der Dummheit der anderen rechnen. Und selbst ein glimpflicher Unfall kann beim Biken die Schwangerschaft aufs Spiel setzen.

Erst mal wünsche ich dir, dass alles ohne bleibende Schäden verheilt. Dann wünsche ich dir viel Erfolg für eure Familienplanung und dazu wünsche ich dir, dass du dich dann in einem dir geeignet erscheinenden Moment wieder vorbehaltlos auf einen Dreizylinder setzen kannst und Spaß an dem hast, was wir hier alle lieben.

LG

Frank

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  • 3 weeks later...

Hallo Claudschi,

da ich gerade erst aus dem Urlaub zurücklomme, kann ich dir erst jetzt meine Genseungswünsche zukommen lassen. Auch hatte im vergangenen Jahr einen (allerdings komplett fremdverschuldeten) Unfall erlebt, der zum Totalschaden meiner Tiger SE führte. Das war vier Tage vor dem geplanten und schon bezahlten Urlaub in der Steiermark. Der gesamte Heilingsprozess sollte zwar ein Jahr dauern, aber schon eine Woche nach dem Unfall stand ich bei meinem Händler am Tresen, um eine Tiger Sport zu holen - "systematische Desensibilisierung" nennt sich sowas im Psycho-Deutsch, und es hilft ungemein bei der Rekonvaleszenz, wenn man sich das gute Stück auch bloß in der Garage angucken kann. Dieses Jahr hat mich der Tiger durch die Pyrenäen und sogar über Mallorca getragen, die bösen Erinnerungen sind jetzt weg. Das ist auch so eine Art mentales Training. Aber eben auch nur eine Möglichkeit, mit so einem einschneidenden Erlebnis umzugehen. Take your time & get well soon!

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