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Elektrowurm im Ladesystem


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Einen warmen Nachmittag, Tigertreiber,

jetzt hat's mich auch erwischt. Mein geliebtes Zweittigerchen, eine T709, Bj, '99 mit 73tkm macht Zicken.

Tigerchen hat Doppellicht, realisiert mit den beiden Relais.

Nach längeren, schnellen Autbahnfahrten mit Licht an (beide Scheinwerfer) fängt die Batterie an zu schwächeln. Ich bin jetzt schon drei Mal liegen geblieben, und zwar immer nach einer längeren Autobahnfahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 160km/h.

Die Batterie ist zwei Jahre alt, nennt sich Wartungsfrei, war aber vor ca. 6Monaten trocken. Da hab ich die einfach nachgefüllt.

Die Batteriespannung liegt ohne Zündung bei ca. 12,9V. Mit Zündung bei ca. 12,5V, im Standgas bei ca. 14,5V und bei hoher Drehzal bei ca. 14,3V.

Lustig ist, dass nach Starhilfe und einer kurzen Strecke in der Stadt ohne Licht Tigerchen wieder ganz normal startet und die Batterie sich unaufällig verhält.

Kann es sein, dass die Zündanlage in Kombination mit beiden Scheinwerfern die Lichtmaschine an ihre Belastungsgrenze bringt?

Oder ist die Lichtmaschine / Regler am sterben?

Viele Grüße

Andreas

bearbeitet von kerides
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Moin

Wenn die wartungsfreie Batterie trocken gewesen ist stimmt auf jeden Fall irgendwas nicht.

Ich würde zuerst die Lima Ausgangsspannung prüfen , alle drei Messwerte sollten möglichst gleich sein . Wenn Lima ok (wovon man bei den Meßwerten mal ausgehen kann) dann eine neue Batterie einbauen , ne ganz normale gute zb. Yuasa und dann das oder die Doppellichtrelais entfernen und eine Probefahrt machen .

Alle Angaben natürlich wie immer OHNE Gewähr… :D

Mit freundlichem Gruß

Crazymopped

bearbeitet von Crazymopped
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Normalerweise verrichten die 885er LiMas ihren Dienst unauffällig, aber zuverlässig.

Die Nominalleistung wird mit 480 W = 40 Ampère angegeben.

Doppellicht mit Standlicht benötigt rechnerisch ca. 130W, macht Pi mal Daumen 10 Ampère.

Also SOLLTE noch genügend Reserve vorhanden sein.

Schliesse doch mal ein Multimeter an und drehe eine Runde, dann siehst du die Spannung

in den verschieden Drehzahlbereichen, zusätzlich noch Licht/aus schalten.

Die Spannung sollte immer über 12V sein, andere Verbraucher ausgeschaltet.

Und eine Batterie, die mal trocken war (warum?), kann durchaus einen weg haben.

Ich würde auf Verdacht eine neue (Yuasa) kaufen oder probeweise eine andere borgen,

weitere Strecken in diesem Zustand aber vermeiden, schieben bei dieser Hitze ist Ka..e.

Da mein Möppi selber unter Stromschwund leidet, weiß ich, dass alle Tipps nur Theorie sein können,

abgescheuerte Isolierungen, schlechte Kontakte, hängende Relais sind beliebte Fehlerquellen.

Aber ich denke, eine andere Batterie wird den Fehler beheben.

Düse

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Moin zusammen.

Ich bin auch geschädigt mit ne 955i.

Meiner beschiedenen Elektriker - Meinung nach ist da eine Bakterie fällig. Ich würde sagen, die Lima liefert, der Regler steuert, aber die Batterie kann nicht aufnehmen wie sie soll. Zum Starten langs wohl, aber geladen wird da nicht mehr richtig. Die Spannung mit/ohne Zündung wäre so ok, aber bring mal einen Verbraucher mit ins Spiel. Ich denke an etwas "einfaches", so ein 10 Watt Sauger, Bremslicht o.ä. also kein Doppelfernlicht. Wenn da sie Spannung ohne Motor da in die Knie geht, so unter 12V was ich vermute, ist die Bakterie hin. Brücken und dann fahren ist nur eine Momentaufnahme. Es wird auf eine neue hinauslaufen.

Meine Einschätzung

Gruß

Joda

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Hallo zusammen,

kurze Anmerkung. Was heißt denn "wartungsfrei"? Wenn die Batterie keine Stopfen zum öffnen der Zellen hatt, dann sollte mann nicht versuchen sie doch zu öffnen, z.B. zwecks nachfüllen. In der Regel besteht das Trägermaterial der Platten aus einem anderen Metall als üblich. Dadurch wird die "Wartungsfreiheit" erst möglich. Sind solche Batterien einmal trockengefallen, dann sind sie hin.

Ansonsten kann ich mich nur anschließen. Leerlaufspannung, wenn irgendmöglich immer mit Belastung prüfen. Fällt die Spannung dann Richtung/unter 12 V und lässt sich die Batterie auch nicht wieder aufladen, ist sie hin, leider.

Gruß Thomas

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Hi Thomas,

aus welchem anderen Material als Blei sollen den die Platten bei einem Bleiakkumulator bestehen? Die "Wartungsfreien" die ich hier habe, werden zu Beginn mit Säure befüllt und dann mit einer Stopfenleiste verschlossen. Und auf der steht "Do not open". Das Entlüftungssystem ist etwas anders gestaltet.

Das ist auch schon alles, was die Dinger von den Konventionellen unterscheidet.

Ich verstehe das als Verarsche, da auch diese Batterien trocken fallen können. Und da man diese nicht pflegen soll, sterben diese schneller. Schnellerer Batterietot bedeutet mehr Absatz und Umsatz.

Bei meiner T400 war eine konventionelle Batterie auch nach ca. 2 Jahren trocken. Dort genügte Nachfüllen und gut war. Und da das Ladesystem meiner T709 nach den bisherigen Messungen in Ordnung ist, kann's nur am nachfüllen liegen, das die Batterie mich ärgert. Eventuell hab ich zu viel DI-Wasser rein.

Aber ich hab jetzt 'ne Neue eingebaut um die Alte in Ruhe untersuchen zu können. So leicht geb' ich da nicht auf.

Viele Grüße

Andreas

bearbeitet von kerides
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Angeblich haben die wartungsfreien eine andere Säure mit einer höheren Dichte.

Deshalb soll man auch nur die mitgelieferten Säurepacks verwenden.

Zudem soll es auch ein anderer, "gasdichterer" Kunststoff sein.

Ob´s stimmt, weiß ich nicht.

Aber meine Yuasa ist schon einige Jahre alt und tut ihren Dienst immer noch.

Ich würde auch keine andere kaufen.

Düse

bearbeitet von Düse
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Hi,

als Antwort auf die Frage, aus was sollen die Platten denn sonst sein. Reines Blei ist sehr weich und leitet auch Wärme. Im Betrieb werfen sich die Platten und würden bei Berührung einen Plattenschluß verursachen. Um das zu verhindern befinden sich sogenannte Separatoren dazwischen. Sie sind elektrisch isolierend aber durchlässig für das Elektrolyt. Um nun das Verformen der Platten möglichst gering zu halten, wird die aktive Masse (das Blei) in einen Art Gitter eingelagert. Dieses Trägergitter besteht eben nicht nur aus Blei, sondern aus z.B. Bleiantimon. Das war gemeint. Soll

kein "kluges Gerede" sein, ist aber wirklich so. Habe mal eine alte Batterie zerlegt, nur so aus Neugierde. Da konnte mann das sehr schön sehen.

Gruß Thomas

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Hi Thomas,

hi @ all,

ich lerne gerne dazu. Also immer her mit dem "klugen Grede". Und um's weiter zu treiben, hab ich mal Dr. Wikipedia gefragt:

---------------------------------------------

Flüssigkeitsstand, Sauberkeit

Auch bei wartungsfreien Akkumulatoren sollte – sofern möglich – turnusmäßig der Flüssigkeitsstand überprüft werden. Die Flüssigkeit sollte etwa 10 mm über dem oberen Plattenrand stehen. Bei aktuellen, wartungsfreien Akkumulatoren können die Zellendeckel ohne Werkzeug oder Zerstörung nicht mehr entfernt werden. Die Prüfung beschränkt sich somit auf eine reine äußere Sichtprüfung des Flüssigkeitsniveaus durch das oft milchigtrübe Gehäusematerial sowie eine Prüfung des..........

---------------------------------------------

und noch mehr unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie#Wartungsarme.2C_wartungsfreie_und_MF-Akkumulatoren_.28VRLA.29

Also so Wartungsfrei, wie die Hersteller behaupten, sind die Bakterien dann doch nicht. Ich guck mal zu, dass ich den Dichte der Säure bestimme und ggf. angleiche um dann mal einen Belastungstest am Messgerät zu machen. Die akademische Neugierde siegt mal wieder....

Viele Grüße

Andreas

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Also,

mir ist bisher noch keine "milchig trübe" wartungsfreie Batterie untergekommen.

Alle waren undurchsichtig schwarz.

Kann natürlich sein, dass es "Milchbatterien" gibt, aber die halbdurchsichtigen kenne ich nicht.

Und bei manchen Wikipediaeinträgen bin ich mir nicht sicher, ob da immer alles stimmt.

Nur mal so am Rande.

Ist es nicht so, dass die wartungsfreien eine höhere Spannung haben?

Normale Batterien bekomme ich kaum auf rund 12,7 V geladen,

die fallen schnell wieder auf 12,4-12,5 V ab.

Ich begnüge mich mit dem Messen der Spannung, was kann ich sonst tun?

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Hallo zusammen,

vielleicht sag ich mal was zu Batterien.

Das, was als Wartungsfrei verkauft wird sind im Allgemeinen sog. AGM-Batterien. Soll heissen Absorbent Glass Material wird dort verwendet. Da wird, je nach Kapazität der Batterie meist die positive Platte eines jeden Elements mit einem Glasvlies ummantelt. Das dient einerseits zur Aufnahme des Elektrolyten und andererseits als Scheider zur Trennung der positiven Platten von den negativen Platten.

Die Platten wurden schon geladen, gewaschen und getrocknet und stellen ihre Ladung/Kapazität zur Verfügung, wenn Mensch die mitgelieferte Säure, deren Dichte je nach Hersteller schwankt, aber im allgemeinen um die 1,27-1,29kg/l liegt, einfüllt und etwa 2h wartet. Die Menge Elektrolyt ist so abgestimmt, dass sie komplett vom Plattenpaket aufgenommen wird und keine freie Säure vorhanden ist. (das sieht dann trocken aus, ist es aber im normalfall nicht)

Dann macht man die Stopfenreihe drauf und normal ist dann gut. Aaaaaber, und da kommt der Punkt wo der Frosch die Locken hat... Wenn die Batterie überladen wird, oder starke zyklische Belastungen hat, also leergurken und wieder aufladen, dann kommt es in den Plattenpaketen zu stärkerer Gasung, als die interne Rekombination von Aerosolen bewältigen kann und die Batterie lässt über den kleinen Schlauch Aerosole ab.

Darin ist sowohl Sauerstoff, als auch Wasserstoff vorhanden, also verliert die Batterie Wasser. Nur, dadurch, dass man dann Wasser draufgibt ist es nicht getan.

Erstens mischt sich das Wasser nicht so einfach bei ner AGM mit dem vorhandenen Elektrolyten. Was ja auch logisch ist. Wasser hat ne Dichte von 1 und der schon in den Elementen befindliche Elektrolyt eine Dichte von mind. 1,27kg/l , und wenn genug Wasser verdunstet ist steigt die Dichte bis auf 1,3kg/l und mehr. Da mischst Du nichts. Bei Batterien mit flüssigem Elektrolyt gibt es Zirkulationssysteme die Nachfüllwasser mit dem bestehenden Elektrolyten vermischen und damit für eine gleichmässige Säureverteilung in der Zelle sorgen.

Damit ist die Batterie wieder fit für die nächsten Ladungen/Entladungen.

Wenn das nachfüllen bei Dir erfolg gebracht hat, dann ist das eher temporär zu sehen. Letztlich hast Du nicht mehr die volle Kapazität zur Verfügung. Der obere Plattenbereich hat zu wenig Säure, der untere zuviel und in der Mitte passts...

Erschwerend kommt dazu, dass die meisten Hersteller ihren AGM-Batterien einen Gel-Zusatz beigeben, der die Zyklenfestigkeit verbessert und Korrosion verringert. Wenn das bei Deiner Batterie auch der Fall ist (sollte ein Zusatz auf dem Block stehen... irgendwas mit Gel oder so...ist herstellerabhängig), dann

war das Wassernachfüllen auch nicht hilfreich. Damit erhöhst du die Korrosion was letztlich zum Ausfall durch Unterbrechung oder im ungünstigsten Fall für eine maximale Ausdehnung des Gehäuses im minimalster Zeit sorgt. Wasserstoff ist ein unheimlich schnell explodierendes Gas.

Zum Thema Ladeverfahren bei Lichtmaschinen kenn ich mich nicht so sehr aus, aber vom Grundsatz her hast Du nen Ladegerät (Lichtmaschine) und ne Steuereinheit (Regler). Wenn Du aber ner bestimmten Drehzahl fährst, erzeugst Du einen Ladestrom, der verteilt wird auf Licht, Zündung andere Verbraucher und natürlich zur Ladung der Batterie. Das ganze geht nach dem Konstantspannungsverfahren.

Der Regler regelt je nach Fahrsituation und Lastverhalten die Ausgangsspannung und "verbrät" zuviel Leistung in Wärme, wenn die Ladeschlussspannung der Batterie erreicht ist. Und das kann, wenn die Batterie durch zB zu dünne Säure sulphatiert ist, schnell passieren.

Du fährst, denkst, Du lädst voll in die Batterie, nur hat der Regler festgestellt, dass die Batteriespannung in dem Nennbereich ist und verringert den Strom zur Batterie und Essig ist es mit der Ladung.

Ein Teufelskreis...

Wenn ich das richtig gelesen habe, hast Du die schon ausgetauscht. Eine weise Entscheidung. :)

Ich fahre bei meinen Mopeds grundsätzlich nur nasse Batterien, also welche, wo ich:

- wegen des klaren/durchsichtigen Gehäuses sehen kann, wie der Elektrolytlevel ist.

- Wasser nachfüllen kann und weiss, es mischt sich

- sich anbahnende Kurzschlüsse rechtzeitig erkennen kann.

- notfalls die Batterie spülen und mit neuem Elektrolyt befüllen kann.

Und falls ich wirklich mal nen Crash haben sollte, wo die Batterie zerstört wird und Säure freigibt, dann ist der so heftig, dass mir das wohl ziemlich egal ist...

Ich hoffe dass ich mit meiner, ich muss gestehen ziemlich ausführlichen Abhandlung, denjenigen, die sie bis zum Ende geschafft haben, die eine oder andere Frage beantwortet habe. Wenn nicht, einfach nachfassen...

greetz

Tharoc

bearbeitet von Tharoc
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Hi Tharoc,

es ist immer wieder eine Freude, fundierte Beiträge zu lesen. Danke, jetzt weiß ich wieder mehr.

:-)

Beim Befüllen der neuen Batterie, eine Exide, stand nach dem Befüllen etwas Flüssigkeit über der oberen Plattenkante. Daher mein Verdacht, dass da auch sonst flüssiges Elektrolyt drinn ist. Wenn denn nun das Glasvlies die Durchmischung des Elektrolyt verhindert, dann ist klar, warum die Batterie schleichend weiterstirbt, auch wenn ich DI-Wasser nachfülle.

Ich probiers trotzdem mal aus, versuche die Batterie auszugießen und messe mal die Dichte. Und dann will ich das Elektrolyt gleichmäßig auf die Zellen verteilen. Mal gucken, was die Batterie dann macht.

Aber inzwischen befürchte ich auch, dass die Batterie einfach tot ist. Ist aber traurig nach zwei Jahren. Sollte eigentlich länger leben.

Viele Grüße

Andreas

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Hi Andreas,

danke für die Blumen. :) Freut mich, wenn ich das vermitteln konnte, was ich sagen wollte.

Bei AGM´s ist es annähernd unmöglich ne Mischung wieder herbeizuführen.

Grund: Die Batterie erhält ihre Kapazität unter anderem durch den Umstand, dass die Plattenpakete, wovon jedes in einem eigenen "Fach" im Batteriegehäuse untergebracht ist, mit einem gewissen Druck, dem sog. Satzpressdruck montiert /eingesetzt wurde. Der ist notwendig, damit der Elektronenaustausch in allen Plattenbereich durch den gleichmässigen Abstand der Platten zueinander, gewährleistet ist. Wenn die krumm und schief da drin stehen würden, käme es zu Überbelastungen der enger liegenden Bereiche und die weiter auseinander liegenden würden weitaus weniger beansprucht. Damit würde Dir Leistung fehlen, und mit einer schneller einbrechenden Batteriespannung zu rechnen sein als gewünscht.

Daher sind die Elemente recht stramm eingebaut und Du hast kaum ne Chance zu mischen. Ggf, wenn du nachfüllst, und die Batterie auf den Kopf stellts. Aber das ist aus anderen Gründen nicht empfehlenswert.

Jetzt noch ne kleine Abhandlung, warum Deine Versuche weitestgehend erfolglos bleiben werden.

Deine Batterie ist, wie schon im vorigen Beitrag erwähnt sulphatiert. Warum ist das so?

Jeder weiss, dass Batterien wenn sie nicht in Nutzung sind, regelmässig nachgeladen werden müssen. Das hat mehrere Gründe:

Erstens möchte Mensch eine zumindest annähernd volle Batterie haben, wenn er sie braucht. Logisch, sonst nützt sie ja nix^^

Zweitens unterliegt die Batterie einer Selbstentladung bedingt durch den Innenwiderstand der Batterie und Randbedingungen wie Alter, Austrocknungsgrad, Lagertemperatur usw. Das muss kompensiert werden.

Drittens fängt jede Blei/Säurebatterie in dem Moment, wo man die Ladeerhaltungsspannung runter nimmt an zu sulphatieren. Soll heissen, die im Elektrlyt und an den Platten vorhandenen Sulphatkristalle wachsen und setzen sich an der Plattenoberfläche ab. Da diese nicht leitend sind (da muss ich Wikipedia widersprechen, da schreiben die Mist) und als Schicht auf den Platten abgelagert sind, hemmen die den Stromfluß.

Je länger die "Nichtladung" andauert, desto grobkristalliner wird das ganze und lässt sich dann auch nicht mehr durch spezielle Ladeverfahren aufbrechen.

Bei nassen Batterien, also ohne AGM rieselt das Sulphat dann runter in den Schlammraum und lagert sich dort ab, wenn man es durch Ladebehandlung noch gelöst bekommt.. also kein Problem.

Bei Deiner AGM ist ein Vlies fest um Deine Platten gepresst, da kann nichts abrieseln. Die Schicht kannst Du ggf verringern aber weg bekommst Du sie sicherlich nicht mehr.

Wenn Mensch seiner Reservebatterie was Gutes tun will, dann sollte er die Herstellerangaben zur Ladeerhaltung beachten und mit der Spannung die Batterie auf Ladeerhaltung stehen lassen.

Bei nassen Batterien gibt es noch eine chemische Möglichkeit, man kann einen Zusatz in den Elektrolyten kippen und crackt damit das Sulphat chemisch wieder auf. Danach spülen und wieder mit Elektrolyt nach Vorgabe befüllen. Damit kannst Du auch Batterien wieder hinbekommen, ist aber ne ziemliche Sauerei und Dir dürfte die Lager-/Abgabemöglichkeit für die Altsäure und die Spülungen fehlen. ;) Aber auch das funzt bei AGM´s nur sehr bedingt....

greetz

Tharoc

bearbeitet von Tharoc
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Hi Tharoc,

jetzt ist es aber so, dass Tigerchen quasi jeden Tag im Einsatz ist. Also mindestens sechs Tage die Woch für mindestens zwei Fahrten. Und auffallend war an der Batterie eben, dass drei Zellen "trocken" aussahen und die anderen Zellen zu viel Flüssigkeit hatten. Irgendwas mit dem Druckausgleichsystem hat da wohl nicht so funktioniert, wie es soll. Oder hab ich noch nicht alles Wissenswertes über Batterien gehört?

;-)

Grundsätzlich bin ich aber auch davon ausgegangen, dass notfalls der Konzentrationsunterschied der Säure innerhalb einer Zell zu einer Durchmischung durch Diffusion führt.

Viele Grüße

Andreas

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Hi Andreas,

normal ist es bei sog. verschlossenen Batterien so, dass die einzelnen Zellen "für sich" sind, soll heissen, die sind vom Elektrolyt her nicht miteinander verbunden. Die elektr.Verbindung der Zellen, die in Reihe geschaltet sind wird über die Intercellverbindung gewährleistet, die auch Elektrolytdicht ist. (oder sein sollte, wenn der Hersteller das richtig gemacht hat) Da werden die Winkelstücke der Elemente mittels Stromzange miteinander verschweisst und das geschmolzene Blei verschliesst die Öffnung zwischen den einzenen Zellen.

Die Verbindung im Deckel ist eigentlich nur ein Kanal, der jede Zelle mit der Zentralentgasung (der Schlauch, der von der Batterie raus führt) verbindet. Dort befindet sich meist ein kleines Ventil, das einen gewissen Zelleninnendruck durch Gasung benötigt, um zu öffnen. ABer das ist gar nicht gewünscht. Am besten für die Batterie und Lebensdauer ist es, wenn die Gasung so gering ist, das die Aerosole abkondensieren und als Flüssigkeit das AGM-Material wieder benetzen. Dann trocknet die auch nicht.

Jetzt kann es vorkommen, das einzelne Zellen mehr gasen als andere, und bei denen das Ventil (meist ne winzige Gummimembran) dann öffnet und die Rekombination nicht mehr funktioniert.

Diese Zellen trocknen dann eher aus, und der Vorgang verschlimmert sich, je weiter er fortschreitet, weil die Nasse und damit nutzbare Plattenfläche immer geringer wird.

Bei Dir hört es sich nach einer Undichtigkeit zwischen den Elementen an, also entweder am Deckel oder die Intercellverschweissung... beides Mist. Da hast keine Chance ohne was zu zerstören.

So ne Batterie ist leider etwas empfindlicher, als das meist so gesehen wird. Ist immer noch ne chemische Nummer, die halt von vielen Parametern abhängig ist um ordentlich und lange zu funktionieren. Mensch kann einen gut Teil davon beeinflussen.

- Keine Tiefentladungen,

- ordentlich aufladen,

- im Winter ausbauen und unter Ladeerhaltung stellen,

- Elektrolystand und wenn man kann Dichte prüfen und wenn geht, nachfüllen.

- Und gaaaanz wichtig... sowohl für Motorrad wie auch Pkw, KEINE gefüllten und geladenen Batterien kaufen. Die allerwenigsten Händler laden nach, oder wissen überhaupt um oben genannte Problematik.

Wenn man das beherzigt, dann ist die Chance wesentlich grösser, an der Batterie lange Freude zu haben.

Dazu ne kleine (nicht kurze) Ankedote:

War mit Frau und Hunden übern langes WE mit PKW und Wohnwagen bei nem Hundetreffen.Am Samstag spät nachmittag wollte ich irgendwas am Wagen machen und musste feststellen, die Batterie war total tot. Wir hatten nicht bemerkt, dass die Beleuchtung des hinteren Sitzbereichs (in dem wir die Hundekisten haben) über mehrere Tage an war. :wacko:

Nun denn, wir mussten am nächsten Morgen wieder los und ich brauchte ne Batterie... Also dahin, wo noch was offen war... Autoläden waren alle zu... OBI hatte offen, also Batterie ausgebaut und mit nem Kollegen dahin. Dort angekommen (ein Riesenladen) stellte ich begeistert fest... Riesenauswahl... allein 5-6 verschiedene Sorten in allen möglichen Kapazitäten.

Geil.. ein Paradies... Ich schau mir also die Batterien an, als so ein dienstbeflissenes Jüngelchen angewetzt kommt und fragt, ob er mir helfen könnte.

Klar, mein ich.. ich brauche ne 75Ah Batterie, die nicht schon nen halbes Jahr hier rumsteht.

Er meinte, die wären alle gut und in Ordnung.. Beste Ware halt...

Hab ihm dann ne kurze Abhandlung gehalten warum und wieso das wichtig sei... Mein Kollege musste schon weggehn, weil der sich vor lachen nicht mehr einbekam.

Er liess sich dann erweichen und schaute im PC nach, wann er die letzte Lieferung der Type bekommen hatte, die ich wollte und wieviel das waren. Zufällig hab ich dabei auch den EK für die Batterie gesehen.. ;)

Wir dann dahin und geschaut. Ich hatte so meine Zweifel, weil die teilweise recht angestaubt waren.

Neee, meinte er, die wären alle voll geladen und das macht denen nichts... An meinem Gesicht hat er dann wohl gesehen, dass ich da anderer Meinung war. Er also los und holt nen Meßgerät. Hab erstmal gestaunt, da ich mit nem normalen Multimeter gerechnet habe. Nein, er kam mit nem Gerät, was nen Lastwiderstand eingebaut hatte und nach 10sek Last sollte die Batterie noch 12V haben, dann wäre die noch gut.

Ok... wir haben dann die 7-8 Batterien getestet, die da 74Ah oder 75Ah hatten.

Ergebnis: eine Batterie ohne jegliche Spannung (Unterbrechung)

KEINE, die die 12V geschafft hat. Eine lag bei 11,7V der Rest weit drunter.

Das konnte der junge Mann sich dann gar nicht erklären. Hab ich dann gemacht...

Aber egal, brauchte ne Batterie und besser ne schlechte, die ich aufpäppel, aber zumindest wieder heim kam. Also ihn gefragt, wie wir uns da einig werden, denn die hätte ja nun nicht die Leistung wie drauf steht, also zahl ich nicht den Preis, der drauf steht. ;) Hmm meinte er, das könne er nicht entscheiden. Das müsse der Chef machen..

Der kam dann auch und fing das übliche Blabla an... typischer Verkäufer mit "0" Ahnung... erstmal die gleiche Nummer mit Batterien sind geladen und unendlich haltbar usw...

Hab dann nochmal zur grossen Nummer ausgeholt und dem nen Batteriekurzseminar verpasst... Mein Kollege musste nochmal weg wg akuter Schnappatmung...

Hab ihm dann gesagt, dass ich die Batterien normalerweis nicht kaufen würde, aber leider nicht anders kann und wie er mir im Preis entgegen kommt.

Oooch, da könnte er leider gar nichts machen ,da würden sie kaum was dran verdienen.

Leider wusste er nicht, dass ich den EK, der bei etwa 50% des VK lagen gesehen habe. Als ich ihm das mitteilte, dass sein EK doch weitaus geringer sei als er das dächte war er dann nicht so begeistert, aber da sein MA aich gerade hinter dem Tresen verkrochen hatte, wusste er, woher ich das wusste. Hab das dann noch relativiert, dass ich das bei den freundlichen Versuchen seines Mitarbeiters gesehen habe, als dieser nach dem Lieferdatum geschaut hatte.

Wir haben uns dann auf einen Preis geeinigt mit dem ich leben konnte... :D Und nach ordentlicher Ladebehandlung kann ich nicht mehr meckern, die ist jetzt 4 Jahre im Wagen und macht keine Mucken...

greetz

Tharoc

bearbeitet von Tharoc
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