Ich möchte einfach nur ein gutes Motorrad haben, egal was auf dem Tank steht.
Und, jetzt mal ganz ohne die falschen Versprechungen von T über Leistung und Drehmoment zu beachten: Die 1200er ist ein geiles Mopped, dass bei mir heute mittag ein Grinsen erzeugte
Von Anfang an: Meine Worte heute "Bei dem Wetter sollte man Mopped fahren!" wurden von meiner Frau beantwortet mit "Mach doch - Viel Spaß"
Also die BMW gestartet (2°C nimmt man das mit Sitzheizung ) und während ich so durch den Sonnenschein fahre fällt mir ein, da ist doch ein freundlicher T nicht so weit weg von meiner Route.
Also hingefahren. "Hallo, die neue 1200er - Probefahren - jetzt" Die Antwort: 3 mal JA!
5 Minuten später saß ich drauf auf der hübschen roten XRT
Sofort wohlgefühlt, läßt sich subjektiv irgendwie leichter "händeln" als die 2013er.
Sitzposition, Lenker, alles passt. Angelassen, Gang rein, losgefahren, läuft schön ruhig, hängt seidenweich am Gas. Der Schaltassi funktioniert prima in beide Richtungen. Die ersten Kurven, echt easy zu fahren, rundes Feeling, das Ding macht Spaß, fährt sich merklich agiler als die alte EX, die Bremsen einwandfrei, im Vergleich zur BMW vielleicht ein kleines bisserl stumpfer, aber das ist jetzt echt Jammern auf höchstem Niveau. Der Ton ist schön dumpf, für meinen Geschmack fast ein bisserl zu präsent.
Die Proberunde muss meinen Gesichtsausdruck so verändert haben, dass der mir bei Rückkehr sofort den Kugelschreiber hin hielt
Das Mäusekino - naja, gewöhnungsbedürftig, sehr gut ablesbar, aber ich hänge doch an den altmodischen Zeigern für die Drehzahl. Die Einstellungen habe ich nicht groß rumprobiert, mir war Fahrererlebnis in der Zeit wichtiger.
Wie bei der 16er geht die Scheibenverstellung im Menü, das fände ich besser mit einem einfachen Schalter wie bei BMW RT, dafür geht die Sitzheizung per Schalter, dafür muss man bei BMW das Menü aufmachen. Geschmacksache.
So, wo Licht da Schatten: Der Triple hat nicht mehr viel mit dem Ur-EX-Antrieb zu tun, der BUMS ab Standgas ist kräftig weichgespült. Der Motor zieht zwar schön, auch im 6. schon bei 30 km/h, aber da zieht selbst der BMW-Boxer kräftiger an - bei der Ur-EX geht da merklich noch mehr.
Ja, so fährt ja keiner, aber einen Prüfstand hatte ich nicht dabei und die Stelvio-Kehren waren nicht erreichbar. Dank Schaltassi kann man aber fix durch die Gänge steppen und diese "Schwäche" recht gut überspielen.
Irgendwie ist die Tiger 1200 schon ein ganz "neues" Motorrad, weit weg von der 2012er Version.
Erinnert mich an den Umstieg BMW 1150 zu 1200: Da hing man mit der 1200er GS schon ab und zu am Kurvenausgang ohne richtigen Druck, bis man es verinnerlicht hatte einen Gang tiefer zu fahren. Der 1150er Traktor war eben behäbiger, verzeihender, der 1200er machte im Endeffekt mehr Spaß. Könnte bei der Triumph auch so werden.
Bleiben also noch als Minus der dicke Aufpreis zu meiner 13er und die falschen Versprechungen von T, ansonsten fasse ich es so zusammen:
Ein tolles Motorrad und wünsche jetzt schon allen viel Spaß, die sich eine gekauft haben. Ich selbst muss da noch eine Weile über das Thema grübeln.