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Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Motorradsicherheit


enduro_drive

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Am 2.12.2018 at 11:50 schrieb Silver Rider:

Ach ja, das mit dem Motorrad gestern gekaufte sichere Sofa . Das Alte wollt ich nicht mehr, darauf  hatte ich vor Jahren mal nen Herzinfarkt. :wackout:

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Hallo Gerhard,

 

ich wünsche Dir wunderschöne Sitzstunden auf Deinem neuen Sofa ;)! Wenn Du dann so am wegdösen bist, kannst Du ja von Deinen Abendteuern auf dem Tripl träumen...:rolleyes:

 

VG Lars

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Am 2.12.2018 at 15:43 schrieb brummer:

 

Hallo srk,

 

die harten Protektoren in deinen alten Klamotten müssen nicht unbedingt Schrott sein.

Es gibt immerhin auch Protektorschäume, die erst unter dem Einfluss der Körperwärme die gewünschten

Schlagdämpfungswerte erreichen.

Prüfe das nochmal - vielleicht hast du unnötigerweise deine Schutzbekleidungs-Qualität erhöht. ;)

 

Gruß Eugen

 

Nene, die Safe Max-Dinger von Polo sind definitv ausgehärtet. Die waren zu Beginn auch mal weich. Ich kann es natürlich nicht beweisen. Kanns ja nicht prüfen. Ich glaube, da hab ich echt mal zu billig gekauft.

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Das Thema Warnwesten können wir wohl abhaken. Es gibt keinen Beweis für ihre Wirksamkeit (d.h. Beitrag zur Unfallvermeidung) den ich kenne. Es gibt allerdings auch keine anderslautende Aussage, d.h. einen Beweis für ihre Nichtwirksamkeit. In jedem Fall wären das statistische Aussagen und die sind ja mit Vorsicht zu geniessen. Nicht, weil sie so oft gefälscht werden, sondern weil man sie richtig interpretieren muss. So sagt eine Statistik nie etwas über einen konkreten Einzelfall aus! Es kann also durchaus sein, dass im Einzelfall (oder -fällen) die Warnweste dazu geführt hat, dass der Motorradler gesehen und ein Unfall vermieden wurde. Naturgemäß erfährt man das aber wohl nicht, also kann das auch in keiner Statistik so berücksichtigt werden. Fazit: jeder wie er will.

 

Einspruch möchte ich aber erheben bei zwei Aussagen weiter oben (frei und sinngemäß wiedergegeben).

 

1. Rückenprotektoren bringen genau gar nix. Auf welchen Fakten oder Studien basiert diese Aussage? Woher kommt die Aussage, schwere Rückenverletzungen beträfen nur 1-2% der Verunfallten? Und wenn das stimmt, wären das im jahr 2017 immer noch ein bis zwei Dutzend betroffene Motorradfahrer gewesen. Also auch hier: wenn es eine Statistik gibt, sollte die den Einzelfällen gegenüber gestellt werden. Dann kann man immer noch entscheiden. N.B. Auf der Rennstrecke, die in vielen Aspekten sicherer ist als die öffentlichen Straßen, sind Rückenprotektoren Pflicht.

 

2. Das beste Mittel ist der gut ausgebildete und trainierte Motorradfahrer. Das sollte jeder sein, ohne Frage und es hilft absolut, mit kritischen Situationen umzugehen oder sie gleich zu vermeiden. Aber es gibt da ja noch die "andere Seite" mit den vier Rädern.  Und wenn die dich nicht sehen, dann hilft bisweilen eben auch das beste Training nicht.

Dazu fand ich die beiden Zusammenfassungen in dem Bericht ganz interessant: "Innovatives Scheinwerferdesign", Seite 61 und "Wahrnehmung von Motorrädern durch PKW Fahrer", Seite 33. Insbesondere der letzte Punkt ist einer, der den allermeisten Nur-PKW Fahrern wahrscheinlich gar nicht bewusst ist. Und auch Motorradfahrer wissen wohl oft nicht, dass sie sich über die Jahre einen anderen Blick auf das Verkehrsgeschehen angeeignet haben. Was kann man mit der Erkenntnis anfangen? Naja, vielleicht einfach immer wieder mal in Gesprächen anbringen, in der Kantine, beim Bier, etc um überhaupt mal ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Wenn danach auch nur einer genauer hinschaut und einen Motorradfahrer NICHT abschießt, dann hätte sich das schon gelohnt...

 

Gute Fahrt,

Dee

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vor 6 Stunden schrieb Dee:

1. Rückenprotektoren bringen genau gar nix. Auf welchen Fakten oder Studien basiert diese Aussage? Woher kommt die Aussage, schwere Rückenverletzungen beträfen nur 1-2% der Verunfallten? Und wenn das stimmt, wären das im jahr 2017 immer noch ein bis zwei Dutzend betroffene Motorradfahrer gewesen. Also auch hier: wenn es eine Statistik gibt, sollte die den Einzelfällen gegenüber gestellt werden. Dann kann man immer noch entscheiden. N.B. Auf der Rennstrecke, die in vielen Aspekten sicherer ist als die öffentlichen Straßen, sind Rückenprotektoren Pflicht.

 

Guuuuut. "Genau gar nix" war natürlich polemisch. Von 1000 Schwerstverletzten und Getöteten Motorradfahrer versterben drei an Rückenverletzungen. Das ist aber inklusive Brust und Lendenwirbelsäule, also komplett. Der normale Rückenprotektor deckt gar nicht die gesamte WS ab. Die Aufprallenergie muss zudem im Rahmen zwischen tödlich und schwerstverletzt liegen. Das gibt es, ist aber extrem selten. Verletzung der HWS sind es übrigens 18, die versterben. Und da schützt einen nichts davor.

 

Als Quelle vielleicht dieses hier:

https://www.adac.de/_mmm/pdf/28415_234711.pdf

 

Gibt aber entsprechend noch mehr Untersuchungen aus der Unfallforschung. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rückenprotektor tatsächlich eine statistische, und damit wissenschaftlich auswertbaren, Einfluss auf Verletzungsschwere und/oder lethales Risiko hat, ist leider recht gering bis nicht vorhanden. Deshalb ist ein Rückenprotektor beispielsweise vom ADAC (siehe link) nicht unbedingt empfohlen. Abdomen, Thorax, HWS und vor einem SHT schützt der nämlich nicht.

 

D.h. natürlich nicht, dass es im Einzelfall nicht doch Sinn machen kann. Aber mit mehr Rückenprotektoren wird das Leben des durchschnittlichen Moppedfahrers nicht nennenswert länger. ;-)) Wie bereits gesagt, Airbagwesten sind in der Theorie da sinnvoller. In der Praxis mache ich da immer noch ein großes Fragezeichen dran. Die sind nämlich meist zu kurz. 

 

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Über die Aussagekraft von Statistiken kann man sich nun streiten, oder auch nicht. Ich persönlich fahre, auch kurze Strecken, nur mit kompletter Schutzkleidung mit Protektorenvollausstattung. Ok, Brustprotektoren hab ich keine. Das mache ich aber nicht an irgendwelchen Statistiken, sondern einem konkreten Einzelfall, nämlich meinem fest. Es kann einfach zu schnell was passieren. Weil man entweder übersehen, bzw. nicht wahrgenommen wird, oder man ist wie ich, einen kurzen Moment unachtsam und landet ohne Fremdeinwirkung im Straßengraben. Ich bin, auch wegen der relativ geringen Geschwindigkeit, mit einem gebrochen Handgelenk und einigen Prellungen recht glimpflich davon gekommen. Aber so, wie mir mein Rücken die nächsten Wochen wehgetan hat, bin ich mir nicht sicher, ob ich ohne Rückenprotektor heute noch auf meinen Beinen stehen würde. Und da bin ich auf relativ weichem Erdboden aufgeschlagen. Natürlich war auch eine gehörige Portion Glück dabei. Denn mein Motorrad hat sich zwar überschlagen, ist dabei aber aus dem Straßengraben rausgeflogen. Wäre der der Tiger mit seinen 270 kg auf mir gelandet, hätte mir auch die komplette Schutzausrüstung nicht mehr geholfen. Aber wie schon gesagt, das ist einer der berühmten konkreten Einzelfälle und jeder Unfall ist eigentlich ein Einzelfall, denn es spielen so viele Faktoren beim Hergang mit rein.

 

Für mich gilt allerdings, auch schon vor dem Unfall, nur mit kompletter Schutzkleidung aufs Moped, auch wenn es über 30° C hat. Auf eine Warnweste verzichte ich aber und werde es auch in Zukunft tun. Die hab ich unter dem Sitz, für den Fall einer Panne oder Unfallhilfe. Ich habe eine helle Kombi mit den entsprechenden serienmäßigen Reflektoren. Außerdem bin ich von vorne durch die Verkleidung/Windschild und von hinten durch mein Topcase (mit Reflektoren) zumindest teilweise verdeckt. Und bei denen, die einen trotz Licht und heller Kleidung nicht sehen oder wahrnehmen, bei denen hilft auch eine Warnweste nichts.

 

Aber das ist hier nur meine persönliche Meinung zu dem Thema und jeder, der sich durch das ständige Tragen einer Warnweste sicherer fühlt, soll das von mir aus tun. Aber zu glauben, wenn ich mich nur auffällig genug anziehe, werden mich die anderen Verkehrsteilnehmer, vorallem die Autofahrer, schon sehen, ist trügerisch. Auf dem Motorrad muss man für die mitdenken. Ich habe über die Jahre einen Blick dafür entwickelt und beobachte bei Kreuzungen und Einmündungen die heranfahrenden ganz genau und kann so abschätzen, ob der stehenbleibt oder doch rauszieht, selbst wenn der Fahrer in meine Richtung schaut. Und ich liege mit meiner Einschätzung fast immer richtig. Dabei bin ich natürlich auch bremsbereit.

 

Die ganze passive Sicherheit, wie Schutzkleidung und Warnwesten, können die aktive Sicherheit aber nur unterstützen und im Ernstfall die Folgen abmildern. Aber die aktive Sicherheit ist die wichtigere und fängt im Kopf an, durch eine umsichtige voraussschauende Fahrweise und dem Rechnen mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer.  Im Zweifelsfall lieber mal auf die eigene Vorfahrt verzichten. Dabei darf dann auch ruhig über den Anderen geschimpft werden. Das hat, zumindest für mich, in dem Moment was befreiendes.

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volle Zustimmung! Ich hatte zwei Unfälle, beide zwar weit abseits des Strassenverkehrs aber bei einem hätte ich ohne Rückenprotektor wahrscheinlihc ziemlich schlecht ausgesehen. Bin einige Meter nach einem Abflug auf ner Wellblechpiste auf dem Rücken durch die Steinwüste gedonnert. Helm war hinten ganz schön abrasiert und Jacke auch. Aber ich konnte wieder aufstehen und dann irgendwann weiterfahren... was auch gut war, denn Rettungsdienst ist in der Westsahara nicht vorhanden!

Ergo fahre ich immer mit vollem Ornat, klar kann das mal nicht ausreichen, aber ich halte es da eher mit viel hilft viel - ausserdem hab ich Frau und Kind, denen schulde ich möglichst ganz wieder anzukommen

 

... und wenn man die ganzen Protektoren nie im Leben braucht umso besser!

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Das ist alles richtig. So aus eurer persönlichen Sicht heraus. Der TE hat nur "wissenschaftliche Erkenntnisse" in den Titel geschrieben. Und die Statistik lehrt halt etwas anderes zum Thema Rückenprotektor. 

 

Dennoch bitte, bitte, nutzt eure weiter! Der Teufel ist ein Eichhörnchen (oder so ähnlich). 

 

Aber eigentlich müssten wir Thorax und Abdomen schützen. Wäre halt viel sinnvoller. Da spielt nur die menschliche Psyche nicht mit. Die Angst davor, gelähmt zu sein, ist größer, also die Angst davor, bei einem Unfall tödlich zu verunglücken. Also trägt alle Welt lieber einen Rückenprotektor als einen Brust/Körperpanzer. Obwohl die Statistik etwas anderes fordert. Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Wir sollten diese Airbagwesten mal im Blick behalten.

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