Michelin Anakee Wild

[kleener]

Ende Juli gehts bei mir nach Island und dort wollen wir natürlich auch größtenteils die geteerte Ringstraße verlassen.

Da ich ja nicht der typische Vorzeigegermane bin und somit etwas kurze Beine habe, habe ich mir den Wild als Stolle für maximale Traktion schonmal auf die Speichenräder gezogen.

Also muss Traktion fehlende Beinlänge kompensieren.

 

Hat einer Offroaderfahrungen mit der Explorer und kann mir zum Thema Luftdruck auf schlechterem Schotter Tips geben?

Offroad ist ja weniger Luftdruck besser, nur wieviel weniger bei dem Hauklotz von Explorer, der mich mit 80kg und etwa 50-60kg Gepäck dazu noch schleppen muss.

Bei zu wenig haut es auf die Felge durch, bei zu viel springt der Bock wieder zu sehr und die Traktion leidet...

 

Ansonsten höre ich auch gern von Erfahrungen mit dem Reifen.

[Funbiker1]

Am 17.5.2019 at 18:36 schrieb kleener:

Ansonsten höre ich auch gern von Erfahrungen mit dem Reifen

 

Serwas 

 

Habe nun die 3 Garnitur Anakee Wild auf meiner Albanien Tour mit der Husqvarna 701 verbraucht.

Ist natürlich eine andere Gewichtsklasse und eine andere Reifen Dimension.

Bin von dem Reifen voll überzeugt.

Auf trockenen Asphalt :.                gibt vollstes Vertrauen in jeder Schräglage

Auf nassem Asphalt:.                     nur leichtes durchdrehen des Hinterrad bei starker Beschleunigung auf Zebrastreifen oder Mittelstreifen

Auf Schotter Wiese oder Lehm:   gibt in jeder Fahrsituation vollstes Vertrauen

 

Habe dieses Mal den Luftdruck unverändert bei 2,1 Bar belassen ( obwohl 12 Volt Kompressor im Gepäck) 

werde auch in Zukunft den Luftdruck auf Schotter, bei diesem Fabrikat, nicht mehr absenken.

Auf der Süd Route nach Teth (54km reine Schotter Straße mit einigen Bach Querungen ) kein einziger Rutscher.

Wir sind die Magistrale von Rieka bis Ulcinj mit einem Schnitt von 69 km/h gefahren.

 

Fraunz

[kleener]

Inzwischen habe ich etwa 300-400km Schottererfahrung mit den Michelin auf der Explorer, es ist Tag 4 der Islandreise.

Die richtig üblen Strecken meiden wir, im Bewusstsein der schweren und dazu noch beladenen Maschinen.

Aber er macht sich gut, wenn man das Gefühl für Stollen raus hat.

Auch will die Explorer mit vollen Koffern dran Druck nach vorne haben, dann spurt sie aber brav und lässt sich super mit Druck am Lenker und Gas dirigieren.

Erwischt man doch mal einen Stein, springt sie auch nicht weg, es gibt nur ein leichtes Zucken.

Da ich einen Kompromiss zwischen Asphalt und Schotter finden musste, bin ich jetzt bei 2,2/2,5bar gelandet.

Das gibt guten Grip Offroad, das Hinterrad springt nicht zu sehr bei Waschbrett und stärkerer Steigung und auf Asphalt auch entspannt fahrbar.

[kleener]

So, jetzt steht nur noch die 1000km Heimreise an.

Hinten ist der Wild dann nach etwa 6500km komplett durch, vorne dagegen kaum abgefahren, vielleicht 1mm ist weg.

Ich hab aber auch keine Pässe gejagt, auf Asphalt nur entspanntes Kilometer fressen und halt etwa 1500km Offroad.

Der Asphalt ist in Island oft extrem rau, er frisst förmlich Reifen.

Offroad war von festen gravel-roads bis F208 einmal komplett durch incl. allen Furten.

Auf der F208 hat man von grobem Schotter bis feinstem Lavasand alles dabei.

Gerade im tiefen, losen Kiesel der Furten hat der Reifen einen super Job gemacht, im Offroad-Modus wühlt sich die fette Explorer sogar mit Gepäck souverän durch, selbst Kanten am Rand vom Wasser stören nicht.

Und durch teils knietiefes, ein erwischtes Loch war sogar deutlich tiefer, Wasser fahren ist auch eine Erfahrung, die jeder selbst gemacht haben muss.