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Pleuellager


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Moin. 

Bin gerade im Rahmen einer Motorenoptimierung dabei, die Pleuellager bei nicht getrennten Gehäusehälften (von unten) zu wechseln. 

 

Grundsätzlich gibt's ja drei Typen Lagerschalen und zwei Typen "alte" Pleuel. Dazu noch die "neuen", neu aufgelegten Pleuel. 

Bei mir sind die alten Pleuel verbaut, Typ B. 

Bei Zylinder 2 waren rote Lagerschalen verbaut, bei 1 und 3 war keinerlei Farbe mehr zu erkennen, die Lager haben aber eine andere Stärke als das Rote.

Lager sind alle platt. 

 

Im Werkstatthandbuch steht bei der Ermittlung der richtigen Lagerschalen, dass es für Typ-B-Pleuel nur zwei Lagerschalentypen gibt (blau und rot). Weiß ist ausschließlich für Typ-A-Pleuel. 

 

Ist das korrekt? Oder missverstehe ich hier was? 

 

Auch steht im Handbuch, dass zwingend neue Schrauben und Muttern zu verwenden sind. Schrauben verstehe ich, weil Dehnschrauben. 

Aber die Muttern??? ?

 

Würde wegen Dreimarkfuffzich nicht fragen, aber so eine vermaledeite Mutter (genauso wie die Schrauben) kostet bei T über 10 Euro...?

 

Gruß 

Nils 

 

 

 

bearbeitet von NichtLardo
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Hab mal kurz nachgelesen und gehe mit dir einig, bei B Pleuel benötigst du rote oder blaue Lagerschalen. Bezüglich der Muttern würde ich mich auf keine Spiele einlassen. Du beisst dich in den Arsch falls du die alten Muttern verbaust und eine quittiert später den Dienst.

 

Gruss

Dani

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Das mit den Muttern sehe ich ja grundsätzlich genauso. Kein Risiko. Aber vielleicht kann mir ja jemand erklären, weshalb die zu tauschen sind. 

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Moin

 

Grundsätzlich gibt es insgesamt fünf verschiedene Lagerschalentypen

für die beiden Pleuelbauarten, wovon zwei auf die neuere

Pleuelbauart anzuwenden sind und drei auf die alte.

Bei einer hohen Laufleistung des Motors ohne zwischenzeitliche

Überholung ist aber eher die alte Pleuelversion zu erwarten.

 

Ohne das Vermessen der Hubzapfen solltest Du erst mal nicht irgendwelche Lagerschalen einbauen.

Wenn die alten Lager schon hin sind, so besteht die Möglichkeit, dass die Hubzapfen auch gut 

abgenutzt sind und Du ein zu großes Lagerspiel einbaust.

Da hält nicht sehr lange und die Welle ist dann auch hin.

 

Und dann ist da noch der Verschleiß der oberen Pleuelaugen und deren

Ovalisierung bitte nicht zu vernachlässigen.

Auch hier : ohne Vermessung keine klare Aussage möglich.

 

Ausserdem ist das Risiko verschlissener Hauptlagerschalen zu beachten.

Nach meinen Erfahrungen sind bei stark verschlissenen Pleuellagern

die der Hauptlager ebenso verschlissen.

 

Grundsätzlich könntest Du die Muttern noch mal verwenden,

jedenfalls habe ich in den letzten 30 Jahren noch keine

geplatzten Muttern an den Dehnschrauben der Pleuelstange erlebt.

Ich würde es dennoch nicht machen.

Das Feingewinde der Dehnschraube gibt einen Teil seiner

Vorspannung natürlich an die Mutter weiter und deren

Gewinde wird damit stark belastet.

Ob dann die eingebrachte Vorspannung auf Dauer in der

Gesamtheit erhalten bleibt wird Dir keiner genau sagen können.

Also ... besser auch neue Muttern.

Und das passende Fett nicht vergessen !

Ohne hast Du eine komplett andere Vorspannung.

 

Fazit :

Halbe Arbeit ist oft doppelte Arbeit.

In diesem Fall kann es zum Totalschaden des Motors führen. 

Mach das entweder komplett oder lass es sein.

 

Just my three cent.

 

 

Bleibt die Frage :

Wegen welcher Symptome hast Du das überhaupt zerlegt.

 


 

 

Gruss, Jochen !

 

 

 

bearbeitet von Daytona
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Moin. 

@Daytona

Danke schonmal, Jochen, für deine Einschätzung. 

Ursache der Arbeiten bzw. Symptome waren lediglich ein hoher Ölverbrauch. 

 

Ventilschaftdichtungen neu, Kolbenringe neu, Kolben werden beschichtet und das Laufspiel so auf die frisch gehonten Laufbuchsen angepasst. 

 

Die Überprüfung der Pleuellager erfolgte prophylaktisch von unten (Motor liegt natürlich umgedreht auf der Werkbank). 

Aufgrund des Risikos des Verzugs habe ich die Hälften des Kurbelwellengehäuses mal schön zusammengelassen (nach dem, was ich meine zu wissen, ist das Risiko recht hoch). 

 

Anzeichen für einen Lagerschaden gab es schlichtweg keine. Keine Geräusche, Öldruck passte. Verbaut war aber in der Ölsteigleitung die ominöse Hohlschraube mit den zwei 3mm-Bohrungen. Da bin ich lieber mal vorsichtig ... 

 

Werde am WE mal mit Plastigauge mein Glück von unten versuchen und schauen, dass ich die Zapfen messen kann. 

 

Wenn da übermäßiger Verschleiß herrscht, komme ich wohl um ein Trennen der Gehäusehälften nicht herum. 

 

Ma gugge.... 

 

Gruß 

Nils

 

 

 

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Moin Nils

 

Gehäuseverzug bei demontiertem Zylinderkopf ist eher selten.

Das kommt vor, aber meist bei vorangegangener Zerlegung des

Gehäuses ohne den Kopf zu demontieren.

 

Mein Rat :

Wenn der Kopf eh schon runter ist, bau es auseinander.

Der Aufwand ist da nicht mehr so hoch und Du hast

Gewissheit über die Innereien des Gehäuses.

Ausserdem kommst Du zur Reinigung in jeden Winkel.

Kupplung etc muss man ja nicht von der Welle nehmen

und die paar mehr O- und SiRis wechselt man eben mit.

Danach weisst Du aber ganz genau, was da unter

Deinem Poppes in Zukunft arbeiten wird.

 

Kolben beschichten ist nett, aber zu diesen Zwecken

eigentlich völlig überflüssig und unnötiger Aufwand.

Zu großes Kolbenspiel wird dadurch erst mal ausgeglichen,

stellt sich jedoch nach relativ kurzer Laufzeit wieder ein,

denn die Beschichtung ist eben durch den Vorverschleiß

des Kolbens höher belastet als do so so sonst.

(bei einem Kollegen hielt das leider grad mal 15tkm)

Ist dieses Spiel bereits vorhanden, so sind auch fast immer

die Ringnuten zu sehr geweitet und Bolzenaugen

ausgelutscht, womit wir auch wieder dei den 

Pleuelaugen wären ...

 

Dennoch, ich denke, das wirst Du schon richtig hinbekommen.

 

 

Gruss und viel Spaß beim Schrauben,

Jochen !

bearbeitet von Daytona
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