Verbogenen Fuss-Schalthebel gerade biegen

[Gast _tiger_1050]

Hallo zusammen,

hat schonmal jemand versucht, einen verbogenen Fuss-Schalthebel wieder gerade zu biegen ?

Ist das Alu ?

Wie würdet ihr das machen ?

Erwärmen - sanft biegen - erwärmen - sanft biegen - erwärmen - biegen - .... ?

Vielen Dank für Tips,

_tiger_1050

[Gast]

Es kommt drauf an wie stark er verformt ist. Ich hab einen Bremshebel mal zurück gebogen. Probieren geht hier über studieren/diskutieren da der Hebel verbogen ja eh nicht mehr verwendbar ist. Ich habe meinen im Schraubstock eingespannt und unter Erwärmung (Fön) zugedreht. Das Erwärmen schadet nicht bringt aber auf Grund der hohen Leitfähigkeit von Alu nicht wirklich viel. Das sind meine Erfahrungen.

Gruß Valentin

[Gast]

Moin,

den musste ich zwangsweise schon zweimal geradebiegen (einmal war ich ganz sicher, dass der Seitenständer vollständig ausgeklappt war, aber irgendeine böse Macht muss den wieder eingeklappt haben und beim zweiten Mal bin ich bei Langsamfahrübungen im Stehen im Rahmen eines Sicherheitstrainings wohl zu langsam geworden und schwupps musste ich das Tigerle auf den Asphalt legen).

Beide Mal habe ich das Gestänge kalt und mit roher Gewalt, aber viiiiieeeel Gefühl vor Ort mittels Ast bzw. Rohr wieder geradegebogen und weiter gings. Hält immer noch.

Allerdings traue ich dem Frieden bzw. dem Material nicht mehr so richtig über den Weg und bevor ich bei einem nächsten Mal irgendwo in der Pampa ohne Schaltung rumstehe, habe ich inzwischen ein Ersatzgestänge immer dabei - weil irgendwann gilt wohl die Regel : nach fest kommt ab.

Diese Angaben gelten natürlich nur für Fuss-Schalthebel - mit anderen kenne ich mich nicht so aus

Gruß

Thorsten

[Gast _tiger_1050]

Hey,

vielen Dank für die Infos. Das macht doch Mut, was ihr so schreibt ^_^

So dramatisch ist der Schalthebel momentan bei mir nicht verbogen. Ich kann immernoch ganz normal fahren, muss nur den Fuss beim Schalten weiter nach innen drehen. Die plastische Verformung hält sich also in Grenzen. Deshalb überlege ich, ob ich das Risiko überhaupt eingehe, oder es einfach so lasse. Andererseits ist das Risiko wohl auch nicht so riesig.

Gut zu wissen, dass ich beim Erwärmen grosse Geschütze auffahren muss, um einen nennenswerten Temperaturanstieg zu erzielen.

Gruss,

_tiger_1050

bearbeitet August 4, 2010 von _tiger_1050

[Gast]

Statt, des Föns empfehle ich eine Heissluftpistole. Durch die unterschiedlichen Aufsätze für die Spitze und die höhere Temperatur dieser Geräte, bekommst Du die Hitze wesentlich zentrierter auf de Hebel.

Hat bei mir mal gut funtioniert.

[Gast _tiger_1050]

Danke für den Tip.

Mangels Heissluftfön und weil ich ausserdem gelesen habe, dass (zumindest bei reinem Alu) bei 200-250 Grad eine Gefügeentspannung stattfindet, war meine Idee jetzt, den Backofen auf volle Leistung zu drehen und den Hebel immer mal wieder für 15 Minuten reinzulegen, zwischen den Biegevorgängen. Damit müssten dann die während der Kaltverformung (Biegen) entstehenden Spannungen im Material wieder verschwinden.

Aber vielleicht ist der Aufwand auch etwas übertrieben

Andererseits: Wenn man sieht, dass ein neuer Hebel schlappe 90 Euro kostet

_tiger_1050

[GasHahnRolli]

Hi_tiger_1050,

Probieren geht über Studieren! Bei diesen Preisen sollte man das schon machen, ich hab sogar im Urlaub nach einem Umfaller im Stand einen Kupplungshebel anschweißen lassen, hat bombig gehalten und bin problemlos bis nach Hause gefahren. Hab ihn zwar gegen einen Gebrauchten ausgetauscht, aber bei einem Schalthebel kann man da schon mal ein Experiment wagen (Du ihn mal schön im Bratofen grillen...! ). Vielleicht treibst Du mal einen Gebrauchten auf, aber neu würde ich mir keinen kaufen, da ist die Kohle zu hart verdient - aber das ist nur meine bescheidene Meinung...!

[Hasberger Tiger]

Aluminium verhält sich beim erwärmen anders als Stahl, die Erwärmung hilft nicht. Wer zu stark erwärmt erreicht höchstens eine Schmelzung (ab etwa 600 Grad).

Die Festigkeit von Aluminium erhöht sich bei der Kaltverformung. Bei den Schalthebeln etc. handelt es sich um Alulegierungen, die schon bei ihrer Herstellung durch Zusatzwerkstoffe eine erhöhte Festigkeit erhalten haben.

Beim zurückbiegen erhöht man also lediglich die Festigkeit durch Kaltverformung, kommt aber irgendwann an den Punkt, wo das Material spröde wird und bricht. Das kann man aber durchaus beim zurückbiegen spüren und sehen, es bilden sich kleinste Risse.

Wenn man die bereits sehen kann führt der nächste Sturz/Umfaller zum Bruch. Vorher passiert jedoch nichts.

Das anschließende Erwärmen auf 200-250 Grad schadet sicher nicht, aber es bringt auch nicht viel, da das Material-Gefüge anders als beim Stahl schon zerstört ist.

Gruß Holger

bearbeitet August 5, 2010 von Hasberger Tiger

[DucTom]

Die Hausherrin wird Dich hassen wenn am Backblech oder Rost der geschmolzene Gummi klebt.

Ich wünsch viel Spass beim Haussegen gradebiegen!

Gruß DucTom

[Gast _tiger_1050]

...wenn am Backblech oder Rost der geschmolzene Gummi klebt....

Hmmm, guter Einwand.

Gruss,

_tiger_1050