Kupplung

[Ralph]

vor 5 Stunden schrieb Steffen_MK:

Das Weglassen zweier Federn?

 

Nicht nur die Anzahl der Federn sagt was aus, auch deren Kennlinie. 5 Federn mit 8 kg Kraft haben weniger Anpressdruck als 3 mit 20 kg (reine Mathematik, ich habe keine Ahnung was die T-Federn für eine Kennlinie haben).

 

Ich war gestern mal ne Weile die Sonne mit der EX ausnutzen und habe dabei wirklich mal auf die Kupplung geachtet. Wie geschrieben LSL Hebel, spart nicht die Kraft aber ist einfach besser in der Hand, dann habe ich meine Hebel etwas tiefer gestellt als empfohlen (Üblicherweise sollen normal auf dem Mopped sitzend bei ausgestrecktem Arm/Hand  die Finger auf den Griffen und Handhebeln in einer Linie gerade aufliegen). Ist der Hebel zu hoch eingestellt geht die Kraft über die Sehnen "ums Eck", das erzeugt auf Dauer Schmerzen, ist der Hebel tiefer wie bei mir muss mehr Kraft über die Finger kommen, finde ich angenehmer, insbesondere kann ich den Bremshebel auch mal mit dickeren Handschuhen schneller greifen - muss aber jeder nach seinem Geschmack einstellen. Ich fahre ja immer wieder Kundenmoppeds, da verstelle ich nichts, dafür fluche ich um so mehr über für mich nicht passende Ergonomik

 

Die Kupplung der EX bis 2015 braucht mehr Kraft als die ab 16, aber ich finde sie nicht unbedingt hart oder schwergängig, vorausgesetzt alle Bedienelemente sind in Ordnung und gut geschmiert, zum Hochschalten nehm ich sie eh seltenst, zum runterschalten ist das kurze Ziehen auch kein Problem, im Stopp-and-go .... klar, da könnte es ein bisserl einfacher sein.

 

Ich würde jetzt einfach mal bei Tante L so nen Hebel bestellen, dran bauen, ordentlich einstellen (siehe oben) und probieren ob es was bringt. Wenn nicht kann das Teil ja wieder zurück. Der LSL trennt auch auf der Einstellung "ganz kleine Finger" die Kupplung sauber, und ich finde, er liegt besser in der Hand als z.B. der V-Trec - aber das ist Geschmacksache ... kostet ja auch mehr

 

bearbeitet November 2, 2017 von Ralph

[kleener]

Den Effekt mit den einfach besser in der Hand liegenden Hebeln habe ich bei meiner auch gehabt.

Die Kupplung kommt bei der TEX recht spät und mit den originalen Hebeln hat man am Schleifpunkt die Hand meist ungünstig weit offen.

Mit anderen Hebeln wandert der Punkt etwas näher an den Griff und somit in den "Wohlfühlbereich".

[Alpenbiker]

Wie bereits in einem anderem Tread erklärt habe ich den zu weit entfernten Schleifpunkt auch bemängelt und verändert, indem ich das kleine eingesetzte Auflageplättchen innen am Kupplungsgriff entfernt habe. Für mich jetzt perfekt und seit 1 Jahr so in Betrieb.

Das Triumph jetzt aber nur 3 Kupplungsfedern statt ehemals 5 verwendet finde ich schon erstaunlich.

Ich kenne es eher andersrum bei anderen Herstellern.

 

Meiner Meinung nach ist eine andere hydraulische Übersetzung aber machbar. Alleine der riesige und auch ungenutze Hebelweg gibt das locker her. Entweder oben einen kleineren Geberzylinder verbauen, oder etwas aufwendiger an der Kupplung einen grösseren... und schon ist das Übersetzungsverhältniss geändert. Etwas mehr Weg am Schleifpunkt aber dafür leichter...

[Steffen_MK]

Hallo Alpenbiker,

 

die von Dir beschriebenen Maßnahmen (z. B. hydraulische Übersetzung ändern), die Handkraft zu verringern, sind zwar richtig, erklären aber nicht die von Ralf am 28.08. zitierte Bezeichnung "Drehmomentunterstützung" in der Beschreibung von Triumph. Für mich klingt das so, als wäre der Kupplungs-Ausrückmechanismus derart gestaltet, daß das auf die Kupplung wirkende Motordrehmoment bewirkt, daß die Kupplungslamellen zusätzlich zur Federkraft stärker angedrückt werden. Deshalb konnten die Kupplungsfedern schwächer ausgeführt werden (oder die Anzahl von 5 auf 3 verringert werden), weil zusätzlich zur Anpreßkraft der Federn durch eine spezielle Kinematik des Ausrückmechanismus' abhängig vom Motordrehmoment die Anpreßkraft der Kupplungslamellen erhöht wird. Je mehr Motordrehmoment, je höher die Anpreßkraft - genau das, was man haben möchte! Und beim Kuppeln (kein Motor-Drehmoment auf der Kupplung) hat man es dann durch die geringere Federkraft mit der Kupplungshand leichter!

 

Aber..., ich weiß nicht, ob es so ist, das ist lediglich meine Interpretation des Satzes von Triumph: "Zur optimalen Nutzung ihrer Leistungsstäke kommt bei der Tiger Explorer eine hydraulische Kupplung mit Drehmomentunterstützung zum Einsatz, die den Kraftaufwand zur Betätigung des Kupplungshebels ... reduziert."

 

Gruß

Steffen

[Technikfan]

Moin,

 

wie die T-Kupplung tatsächlich aufgebaut sind, weiß ich nicht, da ich noch keine zerlegt habe. Ich könnte mir vorstellen, daß T zusätzlich zu der konventionellen, hydraulischen Kupplung mit geringer Federkraft eine Mechanik wie eine verstärkende Fliehkraftkupplung zusätzlich verwendet. Die Handkraft ist wirklich gering und trotzdem ist mir die Kupplung noch nie durchgerutscht. Der Kupplungshebel ist nicht besonders gut geformt und steht in einem ungünstigen Winkel ab. Die Handlichkeit gewinnt tatsächlich durch stärker gekröpfte Hebel, wie z.B. V-Tec oder Rizoma....

 

EDIT Die Idee mit der Fliehkraftunterstützung ist schon richtig (Anti Hopping Kupplung). Die Kupplung wird weniger stark zusammengepreßt, wenn das Gas geschlossen wird (reduziertes Drehmoment vom Motor) lößt sich die Kupplung (ähnlich einem Freilauf). Dadurch können die Federn weicher ausgelegt werden und die Handkraft ist reduziert.

END EDIT

 

Schöne Grüße

Jens

bearbeitet Dezember 23, 2017 von Technikfan
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